10 Dinge, die Du zum Thema Aktienhandel wissen musst

Für den Einstieg in den Aktienhandel brauchst Du etwas Geld, einen geeigneten Broker, eine in sich schlüssige Aktienhandel Strategie und etwas Basiswissen. Die wichtigsten Informationen haben wir für Dich in zehn Tipps zusammengefasst: Mit der komprimierten Aktienhandel Anleitung wirst Du nicht sofort ein zweiter Warren Buffet, schaffst aber garantiert den Sprung auf das Parkett.

1. Der Einstieg: Das benötigst Du für den aktiven Aktienhandel

Aktienhandel Strategie & AnleitungFür den Einstieg in den Aktienhandel ist ein Wertpapierdepot bei einem Broker erforderlich. In dem Depot werden die Wertpapiere für Dich verwahrt. Der Broker ermöglicht Dir – zumeist mittels Online- und Telefonorders – Kauf- und Verkaufsaufträge zu erteilen, die anschließend durch den Broker an die Börse weitergeleitet werden. Zumindest Kauforders kannst Du nur erteilen, wenn sich auf dem Verrechnungskonto genügend Liquidität befindet.

Für den langfristigen Vermögensaufbau reicht es, wenn Du einige hundert Euro pro Monat auf das Verrechnungskonto überweist und z. B. über Aktiensparpläne investierst. Für kurzfristiges Trading bzw. Daytrading sollten mindestens 5.000 bis 10.000 Euro Startkapital vorhanden sein. Ab ungefähr dieser Größenordnung kannst Du auch fundamental orientierte Strategien wie z. B. die Dividendenstrategie sinnvoll umsetzen.

Du solltest bereits vor dem ersten Trade einen Plan haben: Mit einer Aktien Strategie legst Du ein Regelwerk fest, auf dessen Grundlage Kauf- und Verkaufsentscheidungen getroffen werden. Es gibt viele einfach umsetzbare  und nachweislich erfolgreiche Strategien. Das gilt für langfristige Engagements am Aktienmarkt (Dividendenstrategie, Buchwertmethode) genauso wie für kurz- und mittelfristige Trading-Strategien (Trendfolgestrategie, Ausbruchstrategie).

Natürlich solltest Du über das grundlegende Basiswissen im Zusammenhang mit Aktien verfügen: Das Schul- und Allgemeinwissen reicht hierzu fast nie aus. Du kannst Dir alle für den Einstieg und die ersten 1-2 Jahre im aktiven Handel notwendigen Informationen überwiegend kostenlos im Internet beschaffen oder sie auf Seminaren/Webinaren bei Brokern erwerben.

2. Brokervergleich: So minimierst Du die Gebühren

EDU_Icon_0020_KleinanlegerDie Kosten im Aktienhandel setzen sich primär aus den Transaktionskosten und pauschalen Depotführungsentgelten zusammen. Mit einem Brokervergleich kannst Du die Gebühren minimieren: Die Preisunterschiede bei den bekannteren Onlinebrokern sind zwar nicht riesig, aber signifikant. „Den“ günstigsten Broker gibt es nicht: Welches Depot sich eignet hängt davon ab, wie viele Orders Du in welcher Größenordnung an welcher Börse aufgibst. Verlasse Dich nicht ausschließlich auf Vergleichsrechner: Um für einen qualifizierten Vergleich gerüstet zu sein solltest Du einen Überblick über die gängigen Orderentgelte haben.

Die meisten Broker rechnen nach Gebührenformeln der Bauart „5,00 Euro plus 0,25 Prozent des Transaktionsvolumens, mindestens jedoch 10,00 und höchstens 70,00 Euro zzgl. 1,50 Euro Xetra-Handelsplatzentgelt“ ab. Über das Handelsplatzentgelt werden dann meistens die (höheren) Kosten für Orders an ausländischen Börsenplätzen (z. B. USA) festgelegt: Statt 1,50 über Xetra werden dann z. B. 25,00 Euro über die NYSE fällig. Ein Tipp: Wenn Du häufig an US-Börsen handelst lohnt sich fast immer ein Depot bei einem Broker mit angelsächsischem Gebührenmodell. Die häufig in Großbritannien ansässigen Broker verlangen z. B. 1,00 Cent je gehandelter Aktie bei einem Mindestumsatz von 5,00 USD und sind damit für US-Orders deutlich günstiger als die deutschen Konkurrenten.

Neben der obigen und am Markt weit verbreiteten Gebührenstruktur sind Gebührenstaffeln (z. B. 10,00 Euro für Orders  bis 5.000 Euro, 20,00 Euro für Orders von 5.001 bis 15.000 Euro und 30,00 Euro für Orders größer 15.000 Euro) und Flat-Fee-Tarife üblich. Bei Flat-Fee-Tarifen für den börslichen Handel wird häufig mit z. B. 10,00 Euro pro Order geworben. Zusätzlich werden allerdings Börsengebühren fällig.

3. Chancen und Risiken im Aktienhandel

EDU_Icon_0004_Pfeil_hoch_runterDer Aktienhandel bieten Chancen und birgt Risiken. Anders als bei Anlagen in Festgeld oder (sicheren) Anleihen garantiert Dir niemand, wie sich die Anlage in der Zukunft entwickelt. In guten Jahren kann selbst der breite Gesamtmarkt über einen Zeitraum von einigen Jahren mehrere hundert Prozent gewinnen. In schlechten Jahren sind auch 50-70 Prozent Verlust schon vorgekommen. Im schlimmsten Fall droht ein Totalverlust: Dann notiert eine Aktie bei 0,00 Euro und ist nichts mehr wert.

Für Aktien spricht somit erstens, dass Gewinne nach oben zwar prinzipiell unbegrenzt sind, Verluste sich aber selbst im Extremfall auf den Einsatz beschränken (einzige Ausnahme: Leerverkäufe). Zweitens bieten Aktien die Möglichkeit, durch gezielten Ein- und Ausstieg attraktive Renditen in sehr kurzer Zeit zu erzielen. Drittens bieten Aktien einen Schutz gegen Inflation: Steigt die Inflationsrate an führt das bei bereits existierenden Anleihen nicht zu einer höheren Rendite. Die Aktienkurse steigen dagegen stärker an – jedenfalls lässt sich das für die Vergangenheit so feststellen. Die höheren Risiken werden somit durch größere Chancen  vergütet. Eine erfolgreiche Aktienhandel Strategie basiert deshalb auf zwei Säulen: Erstens wird durch die gezielte Auswahl von Aktien versucht, dass Renditepotenzial zu maximieren. Zweitens wird durch geeignete Maßnahmen das Risiko zu minimieren und zu kontrollieren versucht.

4. Risikomanagement: Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen

EDU_Icon_0006_KostenRisikomanagement dient dazu, Verluste im Aktienhandel zu kontrollieren und die Risiken zu minimieren. Die beiden wichtigsten Instrumente des Risikomanagements sind Diversifikation und Verlustbegrenzung.

Diversifikation bedeutet im Kern: Setze nie alles auf ein Pferd! Dein Portfolio sollte aus mindestens (!) zehn verschiedenen Aktien bestehen. Diese Aktien wiederum sollten untereinander nicht z stark korreliert sein: Die Korrelation misst den Zusammenhang im Kursverlauf von zwei Aktie. Bei einem Korrelationskoeffizienten von +1 bewegen sich zwei Papiere im exakten Gleichlauf.

Besteht Dein Portfolio ganz oder überwiegend aus Aktien mit einem hohen Korrelationskoeffizienten untereinander liegt keine tatsächliche Diversifikation vor: Fällt eine Aktie aus irgendeinem Grund stark, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch alle Aktien davon betroffen. Damit die Aufteilung des Portfolios auf verschiedene Aktien auch tatsächlich das Risiko reduziert, solltest Du auf Aktien aus unterschiedlichen Branchen, Ländern und Regionen setzen.

Diese Grundregel ist im Zweifel wichtiger als eine günstige Bilanzkennzahl: Zu den typischen Anfängerfehlern gehört es, z. B. im Rahmen der Dividendenstrategie ausschließlich Kennzahlen wie die Dividendenrendite zu beachten und Klumpenrisiken außer Acht zu lassen. Nimm lieber eine Pharma-Aktie mit etwas niedrigerer Dividendenrendite als noch einen dritten oder vierten Energieversorger ins Portfolio!

Verlustbegrenzung spielt vor allem im aktiven und weniger langfristig ausgerichteten Aktienhandel eine Rolle. Außerhalb von Buy&Hold sollte jede Aktienhandel Strategie strikte Maßnahmen zur Vermeidung empfindlich großer Verluste vorsehen. Deshalb darf erstens jede einzelne Position einen bestimmten Anteil am Gesamtvermögen nicht überschreiten  – je nach Größe Deines Depots sind 1-5 Prozent realistisch. Zweitens sollte jede (!) Position mit einem Stop Loss abgesichert werden. Das Risikomanagement betrifft auch entstandene, aber noch nicht realisierte Gewinne: Hier bieten sich Trailing Stops an, die bei immer mehr Brokern eingesetzt werden können und eine Art dynamische Gewinnsicherung darstellen.

5. Short-Selling: So verdienst Du an fallenden Aktienkursen

EDU_Icon_0012_AktienLeerverkäufe – auch als Blankoverkauf oder „Short Selling“ bezeichnet – ermöglichen es, an fallenden Aktienkursen Geld zu verdienen. Short Selling ist nichts für Einsteiger: Du solltest bereits einige dutzend Trades durchgeführt und ein grundlegendes Gefühl für den Aktienmarkt entwickelt haben bevor Du Dich an dieses „heiße Eisen“ heranwagst.  Außerdem solltest Du verstehen, wie Short Selling funktioniert.

Bei einem Leerverkauf leiht sich ein Anleger Aktien von seiner Bank und verkauft diese an der Börse. Das Ziel: Nachdem die Kurse gesunken sind sollen die leer verkauften Aktien mit einem „Eindeckungskauf“ zurückerworben werden. Die Differenz zwischen dem anfänglich vereinnahmten Verkaufspreis und dem später entrichteten Kaufpreis entspricht dem Gewinn. Die Bank verdient an den Leihgebühren – zumeist verleiht sie sogar Aktien aus dem Bestand ihrer Kunden.

Short Selling ist aus mehreren Gründen besonders reizvoll und besonders riskant. Erstens: Die Kurse an den Börsen fallen erfahrungsgemäß etwa doppelt so schnell, wie sie fallen. Deshalb setzen Shortseller auf starke, aus ihrer Sicht am besten panikartige Abwärtsbewegungen und verdienen mit diesen innerhalb weniger Stunden viel Geld. Zweitens erweitert Shortselling die Handlungsmöglichkeiten um 100 Prozent: Wer nur an steigenden Kursen verdienen kann muss entweder long sein oder aus dem Markt aussteigen.

Die Risiken sind allerdings beträchtlich – schließlich verkaufst Du einen Vermögensgegenstand, den Du gar nicht besitzt. Wenn Die Kurse steigen verlieren Shortseller Geld – theoretisch sogar unendlich viel, weil Aktien theoretisch unendlich weit steigen können. Wenn Du Aktien leer verkaufst musst Du bei Deinem Broker eine Sicherheistleistung hinterlegen. Diese wird aufgezehrt, wenn die Kurse steigen: Ab einem bestimmten Kursniveau wird der Broker den Eindeckungskauf notfalls auch gegen Deinen Willen vornehmen.

6. Margin-Handel: Aktienhandel auf Kredit

EDU_Icon_0001_Aktien_kaufenViele Broker räumen ihren Kunden flexible Kreditlinien ein, die mit den im Depot befindlichen Aktien besichert werden. Die Kredite werden als Lombardkredit, Effektenkredit oder Wertpapierkredit bezeichnet. Aktienhandel auf Kredit ermöglicht durch die Hebelwirkung eine überproportionale Partizipation an Kursgewinnen – auf der anderen Seite fallen Verluste bei durch Kredit finanzierten Aktiengeschäften ebenfalls größer aus.

Und so funktioniert es: Wenn Du Aktien mit einem aktuellen Kurswert von z. B. 10.000 Euro in Deinem Depot lagerst, kannst Du bei Deiner Bank einen Wertpapierkredit beantragen – die meisten Banken bieten solche Kredite an. Die maximal mögliche Höhe des Kreditrahmens richtet sich nach dem Marktwert der Aktien und ihrem durch die Bank festgelegten Beleihungswert. Der Beleihungswert ist der Prozentsatz vom aktuellen Marktwert, mit dem Wertpapiere beliehen werden können und beträgt bei Blue Chip-Aktien z. B. 50 Prozent.

Bei einem Kurswert von 10.000 Euro und einem Beleihungswert von 50 Prozent kannst Du Dir einen Lombardkredit über 5.000 Euro einrichten lassen. Den Kreditrahmen kannst Du für Aktienkäufe benutzen. Schöpfst Du den Rahmen voll aus steigt der Marktwert Deiner Wertpapiere auf 15.000 Euro „brutto“, der Gesamtwert Deines Depots bleibt nach Abzug des Kredits in Höhe von 5.000 Euro „netto“ bei 10.000 Euro. Steigt der Kurs der Wertpapiere um 10 Prozent, ergibt sich daraus ein Gewinn in Höhe von 1.500 Euro, was 15% bezogen auf den Netto-Depotwert entspricht. Der überproportionale Zuwachs resultiert aus der Hebelwirkung von 1,5:1. Die Hebelwirkung errechnet sich als „brutto“ geteilt durch „netto“.

7. Daytrading und Swing Trading: Strategien für den kurzfristigen Aktienhandel

EDU_Icon_0011_Technische_AnalyseIm kurzfristigen Handel ist eine objektive Aktienhandel Strategie obligatorisch: Wer planlos ständig Positionen eröffnet und wieder schließt verliert sehr schnell sehr viel Geld. Deshalb braucht es möglichst konkrete Regelwerke, die aussichtsreiche Konstellationen im Markt identifizieren und ein klares Handelssignal generieren. Zu den bekanntesten strategischen Ansätzen gehört das Swing Trading, das sowohl als klassisches Daytrading (mit Eröffnung und Schließung einer Position innerhalb eines Tages) als auch für mehrere Handelstage funktioniert. Swing Trading ist in fast jeder Börsenphase möglich und versucht, kurzfristige Kursschwankungen auszunutzen.

Ein „Swing“ ist ein Marktimpuls, der sowohl in Richtung des übergeordneten Trends als auch in die entgegensetzte Richtung stattfinden kann. Letztlich sind Swings die „Zacken“ im Chart. Um Swings zu antizipieren werden verschiedene Hinweise im Chart gedeutet – je deutlicher diese sind, desto höher ist die Trefferquote. Ein Beispiel: Notiert der Markt am oberen Rand seines Aufwärtstrends und bildet sich dort eine bearishe Kerze, ist die Wahrscheinlichkeit eines Swings in Richtung der unteren Aufwärtstrendlinie groß – Du eröffnest also eine Shortposition und spekulierst auf fallende Kurse.

Swings treten in jeder Börsenphase auf, weil Trends ständig korrigiert werden. Besonders häufig sind Swings in seitwärts tendierenden Märkten zu finden. Der übergeordnete Trend hat zwar keinen Einfluss auf die Entstehung von Swings, sehr wohl aber auf ihr Ausmaß: Je stärker ein Aufwärtstrend verläuft desto schwächer sind tendenziell abwärts gerichtete Swings. Trotzdem ist gegen den Trend handeln beim Swing Trading ausdrücklich erlaubt.

8. Aktienhandel Strategie mit Momentum, Gaps und Event-Trading

EDU_Icon_0010_FundamentalanalyseEs lohnt sich, verschiedene Strategien für den Aktienhandel zu kennen und ihren Hintergrund bzw. den Grund für ihren nachgewiesenen Erfolg zu verstehen. Zu den bekanntesten Strategien zählen Ausbruchstrategien, Momentumstrategien und Event-driven-Strategien.

Bei Ausbruchstrategien werden Positionen eröffnet, wenn eine charttechnische Formation vollendet wird. Das kann z. B. das Überwinden eines horizontalen Widerstands, der Bruch der Nackenlinie einer Kopf-Schulter-Formation oder der Ausbruch aus einem Dreieck sein. Bei Ausbruchstrategien wird in Richtung des Ausbruchs gehandelt, als Kursziel gilt generell eine Distanz in der Höhe der Formation gemessen ab dem Ausbuchspunkt. Ausbruchstrategien liefern besonders zuverlässige Signale, wenn die Charts mit weiteren Informationen gefiltert werden. Optimal ist ein Ausbruch, wenn er mit steigenden Umsätzen in der Aktie einhergeht und mit einer Kurslücke (Breakaway Gap) beginnt. Sowohl steigende Umsätze in der Aktie als auch Kurslücken deuten auf eine starke Dynamik im Markt hin.

Das gilt auch für Momentum-Strategien: Das Momentum misst die Stärke einer Kursbewegung. Bei einem sehr hohen Momentum ist die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung des Trends groß – hier wird also in Trendrichtung gehandelt. Viele Momentumstrategien sehen vor, jede Woche oder jeden Monat in die zehn Aktien mit dem stärksten Momentum umzuschichten. Vor allem in generell starken Marktphasen ermöglicht dies oft hohe Gewinne.

Beim Event-Trading wird versucht, von Kursbewegungen infolge wichtiger Wirtschafts- oder Unternehmensnachrichten zu profitieren. Dazu wirfst Du am besten einen Blick in einen Wirtschaftskalender und suchst nach wichtigen Terminen, von denen sich fast jede Woche mehrere finden lassen: Auftragseingänge in der Industrie, Einkaufsmanagerindex, Zinsentscheidung usw. Du kannst den Termin entweder live im TV oder Internet verfolgen und bei Abweichungen vom erwarteten Ausgang sofort eine Order platzieren oder schon vorab limitierte Orders unter- und oberhalb des aktuellen Marktes platzieren.

9. „Fundi“ oder Techniker“: Mit welchen  Werkzeugen Trader den Markt schlagen

EDU_Icon_0023_U¦êbertragenIn nahezu jeder Aktienhandel Anleitung wird auf die Bedeutung der Fundamentalen sowie der Technischen Analyse hingewiesen. Nicht selten wird suggeriert, Trader müssten sich für eine von beiden Methoden entscheiden. Das ist nicht der Fall: TA und Fundamentals können sowohl für sich als auch in Kombination zur Prognose des Aktienmarktes herangezogen werden.

Die Fundamentalanalyse befasst sich mit Daten zur Geschäftsentwicklung einzelner Unternehmen und Branchen sowie mit der Entwicklung der Wirtschaft insgesamt. „Fundis“ beurteilen zunächst die gesamtwirtschaftliche Lage bzw. deren abzusehende Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten. Dabei spielen Konjunkturindikatoren eine wichtige Rolle, die laufend von Statistikämtern, Wirtschaftsforschungsinstituten sowie von Institutionen wie EZB und IWF veröffentlicht werden.

Sehr große Aufmerksamkeit am Aktienmarkt genießen Stimmungsindikatoren, bei denen „die Wirtschaft“ nach ihrer aktuellen Auftragslage und ihrer Einschätzung für die kommenden Monate befragt wird. Wichtige Stimmungsindikatoren sind z. B. Einkaufsmanagerindizes und der monatliche ifo-Geschäftsklimaindex. Auch der Auftragseingang in der Industrie wird von Marktteilnehmern sehr aufmerksam verfolgt, weil einem steigenden Auftragsvolumen eine steigende Produktion folgt. Von zentraler Bedeutung sind Daten zu einzelnen Unternehmen: Insbesondere Gewinn- und Umsatzprognosen können bei Überraschungen zu starken Kursbewegungen auch bei Unternehmen derselben Branche führen.

Technische Analysten interessieren sich ausschließlich für den Kursverlauf einzelner Aktien und/oder des Gesamtmarktes. Die TA wird in Charttechnik und Markttechnik unterteilt. Mithilfe der Charttechnik werden Muster im Kurs aufgespürt, die Hinweise auf die künftige Kursentwicklung liefern. Diese Muster können einen bestehenden Trend bestätigen oder auf eine Trendumkehr hindeuten. Das gilt auch für technische Indikatoren, deren Analyse die Markttechnik berücksichtigt. 

10. Warum Du die Charttechnik (fast) nie ignorieren darfst

EDU_Icon_0005_RisikoGanz egal welche Aktienhandel Strategie Du verfolgst: Werfe immer einen Blick auf die Charts. Charts müssen nicht das alleinige Ein- oder Ausstiegssignal darstellen, sondern können auch als Filter bzw. zusätzliche Sicherheitsmaßnahme für fundamental ausgerichtete Aktienstrategien dienen.

Wenn die Fundamentalkennzahlen zu einer Aktie sehr günstig sind und einen Einstieg nahe legen, die Charts jedoch steil nach unten gerichtet sind solltest Du auf den sprichwörtlichen Griff ins fallende Messer verzichten und noch etwas warten. Umgekehrt macht es wenig Sinn, Aktien inmitten eine stabilen und kräftigen Aufwärtstrends gegen weniger dynamische Aktien zu tauschen, nur weil die Dividendenrendite am jährlichen Tag der Portfolioanpassung dies nahelegt. Setze im Zweifel Trailing Stops und warte bis zur Umschichtung wenigstens bis zur nächsten Korrektur!

Das könnte Sie auch interessieren:

Brokervergleich Aktienhandel